M. Diaz: Konstruktion der Kuppeln der Basilika St. Antonius in Padua

Dissertationsprojekt von Martina Diaz zum Thema "Die Holzkuppeln der Basilika des Heiligen Antonius in Padua: Konstruktive Analysen und Datierung"

Vergrösserte Ansicht: Kuppel St. Antonius, Padua
Holzaufbau einer Kuppel der Basilika St. Antonius. (Foto: Martina Diaz, 2018)

Le Sovracupole Lignee Della Basilica Di Sant’antonio A Padova: Analisi Costruttive E Datazioni

Mittelalterliche Sakralbauten erweisen sich immer wieder als die bemerkenswertesten Bauwerke in Bezug auf Technik und Grösse. Im Zentrum von Padua erstreckt sich die Basilika des Heiligen Antonius über 110 m entlang der Südwest-Nordost-Achse. Sie prägt die Stadtsilhouette mit sieben Kuppeln und einem konischen Überbau mit einer Höhe von über 60 m. Der Pilgerweg führt unter den beiden Kuppeln des Kirchenschiffs hindurch bis zur konischen Kuppel des Engels an der Vierung. Dann biegen die Pilger unter der Kuppel des Heiligen Jakobus nach rechts ab und gehen den Wandelgang entlang, um die Kuppeln des Presbyteriums und des Chors herum. Anschließend besuchen sie die Reliquien des Heiligen in der gleichnamigen Kuppelkapelle am östlichen Ende des Gebäudes. Vom Ambulatorium aus gelangt man schliesslich zur Arche des Heiligen Antonius unter der gleichnamigen Kuppel, wo der Leichnam des Heiligen seit mehr als sieben Jahrhunderten ruht. Das Fehlen von Hinweisen auf den Ursprung und die Entwicklung des Gebäudes erschwerte den Beginn der Forschung. Insbesondere sind weder die Namen der Architekten, die an der mittelalterlichen Baustelle beteiligt waren, noch die Daten der ersten Bauphase bekannt. Noch überraschender ist der Kontrast zwischen dem massiven Volumen des Backsteingebäudes und der Leichtigkeit, die das hölzerne Fachwerk in den Dachgeschossen verrät. Wer durch das Labyrinth der Gänge im Obergeschoss der Basilika wandert, hat das Privileg, auf Räume zu stossen, die von den Ziegeltrommeln und den hölzernen Kuppeldächern beherrscht werden. Die Einfachheit ihres Rahmens und die Fugen zwischen den Holzelementen erinnern an antike Bautechniken. Dennoch sind die Geschichte ihrer Restaurierung, ihre Datierung und die Spuren ihrer Errichtung bisher unbekannt geblieben.

Der grosse Brand am 28. März 1749 ist das einzige bekannte historische Ereignis ihrer Vergangenheit. Vier der hölzernen Aufbauten verbrannten. Jahrhundert auf der Reliquienkapelle, die beiden Aufbauten auf dem Kirchenschiff und die Arche des Heiligen Antonius, von denen man annimmt, dass sie original sind. Um die grosse Wissenslücke zu schließen, werden auf wissenschaftlicher Grundlage die Geschichte und die Merkmale der acht hölzernen Aufbauten erforscht, um ihren Wert besser zu verstehen. Die Untersuchung erstreckt sich über einen längeren Zeitraum vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. Jahrhundert. Die Studie konzentriert sich auf die Baugeschichte und die Konstruktionstechniken der Fachwerke. Der Arbeitsablauf auf der Grundlage von Feldbegehungen und dem Studium indirekter Quellen lieferte verschiedene Daten: archivarische, ikonografische, geometrische, zimmermannsmässige, kommerzielle Prozesse und Datierungen, die später durch einen Ansatz mit Querverweisen ausgewertet wurden. Zu den Themen gehören die Geschichte und die Konfiguration der Kuppeln, die Kontextualisierung des historischen Holzvorrats und die Datierung der Holzeinfassungen. Vor allem die letztgenannten Themen gehören zu den innovativsten Forschungsergebnissen und geben Anregungen für weitere Untersuchungen. Schliesslich haben die Ergebnisse der Dendrochronologie Licht auf die ältesten bekannten Holzkuppeln geworfen und sie in den internationalen Kontext eingeführt.

Die Dissertation ist Teil des SNF-Projekts "The Basilica of St Anthony in Padua:Deciphering the building history of a landmark pilgrimage church"

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Le Sovracupole Lignee Della Basilica Di Sant’antonio A Padova: Analisi Costruttive E Datazioni (Diss., 2022)

Research Collection

  • Diaz, M.; Holzer, S. M.: The Facade's Dome of St. Anthony's in Padua. Int. Arch. Photogramm. Remote Sens. Spatial Inf. Sci., XLII-2/W11, 481-487. (externe SeiteDOI)
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