J. Schäfer: Frühneuzeitliche Holztragwerke zwischen 1650 und 1850 im reformierten Kirchenbau

Dissertationsprojekt von Jasmin Schäfer zum Thema "Dachkonstruktionen: Die Entwicklung frühneuzeitlicher Holztragwerke zwischen 1650 und 1850 im reformierten Kirchenbau der Deutschschweiz"

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Dachwerk der reformierten Kirche Horgen. (Foto: Jasmin Schäfer, 2018)

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Dachkonstruktionen: Die Entwicklung frühneuzeitlicher Holztragwerke zwischen 1650 und 1850 im reformierten Kirchenbau der Deutschschweiz

Die im reformierten Kirchenbau der Schweiz errichteten Bauwerke stellten neue technische Herausforderungen an ihre Erbauer: Die Schwierigkeit, auch grosse Räume stützenfrei zu überspannen, um von allen Plätzen ungehinderte Sicht auf die Kanzel als liturgisches Zentrum zu ermöglichen, erforderte innovative Lösungen. Mit bemerkenswertem Geschick erschufen die Baumeister und Architekten der Frühen Neuzeit eindrucksvolle hölzerne Tragkonstruktionen mit Spannweiten von weit über zehn Metern, von denen sich auch heute noch die meisten in einem ausserordentlich guten Zustand befinden. Sie gehören neben den gedeckten Holzbrücken zu den wertvollsten materiellen Zeugnissen, die das Zimmermannshandwerk in der Schweiz hervorgebracht hat. Trotz des Wissens um diese aussergewöhnlichen Leistungen stehen nur im Ausnahmefall verlässliche Dokumentationen des Baubestands zur Verfügung. Im Rahmen des vom Schweizer Nationalfonds geförderten Projektes «Evolution of the wide-span timber roof in northern and central Switzerland 1600 – 1850» sollten deshalb erstmals umfassend die bis heute erhaltenen Dachwerke über reformierten Kirchen der Deutschschweiz untersucht werden. Anhand ausgewählter Objekte, die einen Zeitraum zwischen 1650 und 1850 abdecken, sollte der vorgefundene Zustand dokumentiert und analysiert werden, um daraus eine bauliche Entwicklungsgeschichte ableiten zu können.

Neben dem traditionellen Handaufmass mit einem Augenmerk auf den detailgenauen Aufnahmen der Verbindungen wurden auch technische Hilfsmittel wie der Tachymeter und der Laserscanner zur Erstellung verformungsgerechter Plansätze eingesetzt. Die Erstellung dreidimensionaler Modelle ermöglichte eine Visualisierung der Aufstellprozesse sehr komplexer Strukturen. Die Aufarbeitung von Archivmaterial gehörte ebenso zu den Forschungen wie die Spurensuche nach den verantwortlichen Bau- und Zimmermeistern. Dies erlaubte einen Einblick in die Planungs- und Bauprozesse des frühneuzeitlichen Holzbaus. Die Untersuchungen konnten zahlreiche bisher im Verborgenen liegende Tragwerke aufdecken, allen voran die meisterhaften Konstruktionen der Ostschweizer Baumeisterfamilie Haltiner.

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Dachkonstruktionen: Die Entwicklung frühneuzeitlicher Holztragwerke zwischen 1650 und 1850 im reformierten Kirchenbau der Deutschschweiz (Diss., 2021)

Research Collection

  • Schäfer, J.; Holzer, S. M.: Vision und Wirklichkeit: Modelle Schweizer Holzbrücken des 18. Jahrhunderts. In: Kunst + Architektur in der Schweiz 4/2018, 32–39. (Research Collection)
  • Schäfer, J.; Holzer, S. M.: Beyond Grubenmann: Swiss carpentry (1750–1850). In: Wouters, I., et al. (Hrsg.): Building Knowledge, Constructing Histories: Proceedings of the 6th International Congress on Construction History, 2018, Brussels, Belgium. London: CRC Press, 2018, Vol. II, 1163–1170. (Research Collection)
  • Schäfer, J.; Kojder K: Erfurt, Benediktsplatz 1. Bauforschung in den mittelalterlichen Kelleranlagen. In: Schulz-Brize T., et al. (Hrsg.): Bauforschung und Denkmalpflege 1.2017, Jahrbuch des Fachgebietes Historische Bauforschung und Baudenkmalpflege Technische Universität Berlin, 2017, Berlin: Universitätsverlag TU Berlin, 74–78. (Research Collection / externe SeiteDOI Download)
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